Im Jahre 1881 meldete der Vater Franz in der Gemeindeschule von Saint-Josse-ten-Noode an, in der er bis zu seinem 14. Lebensjahr dann geblieben ist. Die drei Klassen meisterte er ohne Schwierigkeiten. Hier stellte sich heraus, dass seine Stärke in der Geographie lag, indem er nach und nach die Karte des Landes Belgien aus dem Kopf auf die Schultafel hinzeichnen konnte, und zwar je nach Wunsch mit den 9 Provinzen, mit den Flüssen, den Kanälen, den Städten, je nachdem, worüber gesprochen werden sollte. Das war dem Lehrer sehr angenehm und erleichterte ihm den Unterricht. Die gestellten Hauptfragen waren immer: Wie reist man zum Beispiel von Brüssel nach Lüttich per Schiff oder wie kommt man von Namur nach Brügge usw. Welche Flüsse und Kanäle muss man da benützen und welche Städte werden berührt usw. So lernten die Brüsseler Schüler das belgische Land besser kennen. Da man bis zum 14. Lebensjahr die Schule zu besuchen hatte, machte Franz die erste Klasse noch einmal mit, wobei er nicht aufhörte, große Landkarten von 1 x 1 ½ Meter zum Aufhängen in der Klasse zu zeichnen, so z.B. die Karte von Asien, von Afrika mit seitlichen Landschaftsbildern von bekannten Regionen, die er aus Reisebüchern entnehmen konnte und mit Buntstiften farbig gestaltete. Auch einen Plan der Gemeinde von Saint-Josse-ten-Noode mit allen Straßen hat er damals im letzten Schuljahr gefertigt. Die Karten hingen noch an der hinteren Wand der Klasse, als er im Jahre 1885 die Schule verließ.
Es war auch in diesem Jahr, als er in dem kleinen Zimmer links vom Eingang der Wohnung saß, als sein Vater ihn plötzlich beim Zeichnen einer Landkarte überraschte, wobei er meinte, ob er nichts anderes zu tun hätte, als Landkarten zu zeichnen. Das wäre doch eine brotlose Kunst, wonach der Vater ziemlich entrüstet das Zimmerchen verließ. Später hat er sich jedoch eines Besseren besonnen, denn er wurde stolz auf die Arbeit von Franz. Während der Jahre 1883-1885 hat sich die Tante Dominika in der Familie wenig sehen lassen, ob sie mit ihrem Bruder unzufrieden war, weil er Franz aus dem Institut Sainte Marie genommen hatte oder ob die Politik daran schuld war, war nicht klar.
Bei Neuwahlen der Minister war der Kampf zwischen Liberalen und Klerikalen immer sehr scharf. Durch Umzüge versuchte jede Partei, die Wahlen zu beeinflussen, und so hat Franz erlebt, dass die Liberalen in ihrer Straße zu Hunderten in breiten Reihen heraufmarschiert kamen unter Singen von Schmähliedern über einen Klerikalen, der früher Finanzminister war, und jetzt wieder aufgestellt worden war, so z.B. „A bus Malou, a bus Malou, il faut le pendre; il faut le pendre avec la corde un con“ oder gegen den Herrn Vandenpeerenboom, indem die Massen sangen: O Vandenpeerenboom, O Vandenpeerenboom peerenboom, peerenboom boim boim boim, der dann trotzdem am 16. Juni 1884 zum Eisenbahnminister gewählt wurde.
Als Franz im Jahre 1883 zur ersten Kommunion gehen sollte, musste er zwei bis sechs Wochen vorher – ein oder zwei Mal die Woche – die Schule nachmittags verlassen, um in die Katechismus-Stunde einer katholischen Schule zu gehen. Eigentümlicher Weise wurde er von dem unterrichtenden Priester, der ihm sonst ganz fremd war, dauernd übergangen, wenn er an die Reihe kommen sollte. Nur am Ende der Prüfung bat er Franz zurückzubleiben und prüfte ihn allein, als alle anderen Schüler bereits fort waren. Zufälligerweise frug er ihn über den Zweck und die Wichtigkeit der heiligen Messe, also gerade über das Kapitel, das ihm am geläufigsten war, und so fielen seine Antworten auch günstig aus, und er wurde ohne weiteres zur Kommunion zugelassen. Dieselbe fand dann am Palmsonntag des Jahres 1883 in der Kirche Saint-Jean-Nicolas statt. Zur gleichen Zeit wurde auch seine kleine Freundin Elisa Huysmann in derselben Kirche kommuniziert. Nach dem feierlichen Akt holten ihn Vater und Mutter ab und führten ihn zu einem Platz, wo er als junger Mann vor einem Hotel sein erstes Glas Bier trinken durfte. Dann ging es nach Hause zum Mittagessen. Im Winter 1883 ist es auch gewesen, als abends das ganze Ministeriumsgebäude in der Oberstadt abbrannte. Es war nicht allzu kalt und Franz ist mit der Feuerwehr von Schaerbeek, die als beste der Brüsseler Umgebung bekannt war, von der Porte de Schaerbeek bis zum Park in der Rue Royal mitgelaufen. Das Feuer war sehr groß, da doch die gesamte Einrichtung aus Holz und die Papierakten ausgetrocknet war und eine gute Nahrung für das Feuer bildete. Für ihn war es damals ein unvergesslicher Anblick vom Inneren des Parks aus. Dieselben Gebäude sind dann später noch ein paar Mal ab- und ausgebrannt. Ob von selbst oder unter Beihilfe der Beamten konnte wohl niemals festgestellt werden.
Während diese Schulzeit von 1880 bis 1885 hatten sie, die im Bahnhofsviertel wohnenden Schüler, auch Differenzen mit den Schülern, die am entgegengesetzten Ende der Gemeinde in die Schule gingen oder die gar zur Gemeinde Schaerbeek gehörten. Jedenfalls ging es öfters mit Ruten und Ähnlichem zum entgegengelegenen Viertel an der Grenze der Gemeinde, wo die Sandhügel der freien Landschaft begannen, um sich in Sandlöchern zu verstecken und den Gegner abzuwarten. Kamen sie nicht, was meistens der Fall war, so ging es eben zurück nach Hause. Zu ernsten Zusammenstößen ist es, so oft Franz dabei war, nicht gekommen. Weiter oben in der Rue Saint Lazare wohnte sein bester Freund Jean, denn er beim Spielen auf der Straße in der Nähe der Place Verte, dem gemeinsamen Spielplatz, kennenlernte. Er war sehr buckelig, hatte vorn und hinten einen starken Buckel, war aber ein guter Freund, den Franz bald jeden Abend in den Jahren 1883 bis 1885 in der Küche von dessen Tante besuchte, wo sie sich unterhielten, während Jeans Tante, die ein Weißwarengeschäft besaß, sich mit ihrem Liebhaber oben bis 10 Uhr unterhielt. Bei einer Gasflamme, die ohne Zylinder brannte, haben sie auch oft ihre Schularbeiten erledigt. Gegen 10 Uhr abends ging er meistens nach Hause. Durch seine Kurzsichtigkeit konnte er in der Schulklasse die Angaben des Lehrers an der Tafel nicht gut erkennen, und so nahm er Franz mittags einmal mit in die innere Stadt zu einem Optiker, der ihm eine passende Brille anpassen sollte. Er erhielt das Glas Nr. 10 für Kurzsichtigkeit vorgeschrieben, welches Glas er nach 64 Jahren noch getragen hat. Seit der Zeit, es war wohl im Jahre 1883, hat er bis 1923 einen Kneifer, dann eine Brille getragen.
Das Zeichnen der oben erwähnten großen Landkarten für die Schulklasse, musste er in der Küche auf dem Erdboden vornehmen, da es keinen dazu geeigneten Tisch gab. Beim Zeichnen der Karte von Afrika und der dazu ausgewählten seitlichen Bilder der afrikanischen Gegend, wie Timbuktu, Kairo, den Kongo usw., hatte er aus Missgeschick die brennende Petroleumlampe umgeworfen. Da er die Lampe aber sofort wieder aufstellen konnte, passierte weiter nichts. Er war allein zu Hause, da seine Mutter mit der Eisenbahn nach Ettenbeek gefahren war, um Bekannte zu besuchen, und sein Vater, wie immer, in der nächsten Gastwirtschaft sein Bier trank und sich mit den Nachbarn unterhielt.
Um diese Zeit 1882 oder 1883 muss es auch gewesen sein, wo der Großvater Georges Booth aus Market-Rasen, der Vater seiner Mutter, wieder einmal die Familie besuchte. Er war von Grimsby am Humber-Fluss mit dem Dampfer direkt nach Antwerpen und von hier mit der Bahn nach Brüssel zu seiner Tochter gereist. Sehr oft ist Franz mit ihm in der Umgegend von Brüssel spazieren gegangen. Da er Zimmermann war, interessierte er sich sehr für die Holzverarbeitung und so kam es, dass sie am Kanal von Willebroek mehrere Sägewerke besuchten, wobei sich der Großvater mit den Arbeitern an der Kreis- oder Bandsäge freundschaftlich unterhielt, so gut er konnte. Denn der Mann verstand sicher nicht englisch, während der Großvater nur englisch sprach. Da er im Jahre 1812 geboren ist, war er schon 70 Jahre alt, aber noch immer sehr rüstig, sodass sie auch größere Ausflüge machen konnten. So war Franz mit dem Großvater zusammen im Park von Laeken, im Tal von Josaphat, am Bois de la Cambre und auch einmal in Waterloo, um das Schlachtfeld von 1815 zu besuchen. Die Schlacht fand am 18. Juni 1815 statt und es gewannen Wellington und Blücher gegen Napoleon I. Unter dem kegeligen Löwenhügel von 60 Meter Höhe liegen die meisten Gefallenen – Franzosen, Holländer, Preußen usw. – begraben. Auf dem Hügel ist ein Löwe aus Bronze, der eine rollende Kugel mit der vorderen Pfote aufhält. Das Denkmal wurde in den Jahren 1823-1826 von der holländischen Regierung an der Stelle errichtet, wo der Prinz von Oranien verwundet wurde. Zum Gipfel führt eine steinerne Treppe von über 400 Stufen, und man genießt von oben einen schönen Blick über das ganze Schlachtfeld. Beim Vormarsch der Franzosen im Jahre 1831 gegen Antwerpen, um die Holländer aus Belgien zu verjagen, haben diese unter dem Kommando von General Gérard ein Stück des Schwanzes abgeschlagen, wahrscheinlich aus Ärger, dass Napoleon I die Schlacht verloren hat. Bei den Spaziergängen mit dem Großvater hat Franz wenigstens etwas englisch sprechen gelernt, sodass er sich bald ganz gut mit ihm unterhalten konnte.
Wenn seine Mutter auch nicht übermäßig streng religiös war, so verlangte sie doch, dass ihre Kinder sonntags regelmäßig zur katholischen Kirche gingen und möglichst die Messe anhörten, die gegen 10 Uhr vormittags stattfand und bis 11 Uhr dauerte, und so ging Franz meistens in die nächste Kirche „Saint Jean et Nicolas“. Ostern 1885 muss es gewesen sein, denn die Kirche war überfüllt und er stand an der rechten Seite neben einem Beichtstuhl, da wurde es ihm durch die schlechte Luft so schlecht, dass er kurz vor Ende der Messe einfach umfiel und von den umstehenden Leuten heraus in die Sakristei getragen wurde, wo er sich jedoch bald erholte. Da sein Vater inzwischen geholt worden war, konnte er aber, ohne Schaden erlitten zu haben, mit ihm bald wieder nach Hause gehen. Es war das einzige Mal, dass er in einer Kirche während des Gottesdienstes umgefallen ist. Später konnte es allerdings nicht mehr vorkommen, weil er seltener zur Kirche kam.
Sein Vater war immer wenig zu Hause, nur früh zum Kaffeetrinken und mittags zum Essen war er anwesend. Vormittags war er meistens in der Stadt, um Geschäfte abzuwickeln. Er besuchte die größeren Kaufhäuser und Läden in den dichtbesiedelten Vierteln, wo er seine Stoffe, besonders Flanelle, leicht loswurde. Franz musste dann an den schulfreien Nachmittagen die verkauften Ballen mit dem Handkarren hinfahren, wodurch er die Brüsseler Straßen gut kennenlernte. Da die Straßen damals nur gepflastert waren – nur die mittleren Boulevards waren makadamisiert, so ging das Schieben der Handkarre nicht immer so leicht und durch die Steigung der Straßen nach Osten musste er öfters absetzen, aber er hat es immer mit Freude gemacht, trotzdem er auch gerne mit seinen Spielkameraden auf der Place Verte herumgerannt wäre und gespielt hätte.
In der Schule waren die Schüler gezwungen, ein Reinschreibeheft zu halten, worin bessere Aufsätze in Reinschrift als Hausarbeit einzutragen waren. Er schrieb nicht allein den Text ab, sondern illustrierte die Aufsätze mit kleineren und größeren Bildern. So wurden die geographischen Aufsätze mit kleinen Landkarten versehen, die sich auf den Text bezogen. Auch Ansichten der beschriebenen Städte, wie dieselben heute und im 15. Oder 16. Jahrhundert ausgesehen haben, zeichnete er, mit Buntstift ausgemalt, öfters ein. Aufsätze über Naturgeschichte wurden mit Tieren oder Teilen des menschlichen Körpers ausgeschmückt. Jedenfalls hatte er das schönste ausgeschmückte Reinschreibeheft in der ganzen Klasse.
Am Ende des Schuljahrs fand dann die Preisverteilung in dem Saale der großen Markthalle von Saint-Josse-ten-Noode unter Beteiligung der gesamten Lehrerschaft und der Behörde der Gemeinde statt. Die Feier bestand aus der Vorführung seitens der Schüler unter Gesang von zwei französischen und höchstens einem vlämischen Liede, und der Vorführung von gymnastischen Übungen unter Verwendung von Keulen und Stäben. Auch die Mädchenschulen waren dabei, aber es gab damals für die Mädchen noch keine Turnkleider. Bei der Preisverteilung erhielt er, ebenso wie sein Bruder Jan, der dieselbe Schule besuchte, den 1. Preis der Klasse, bestehend aus Reisebüchern, schön eingebunden, und mit Goldschnitt versehen. Seine Schwester Louise hat zur gleichen Zeit die Mädchenschule besucht, nachdem auch sie vorher eine Nonnenschule war.
In den letzten Schuljahren war Franz immer einer der besten Schüler der Klasse und wurde daher zu den jährlichen Reisen, welche die besten Schüler der ersten und zweiten Klasse auf Kosten der Gemeinde unternehmen durften, immer zugelassen, und so kam er im Jahre 1883 mit der zweiten Klasse nach Baudour, 10 km nordwestlich von Mons, in der Provinz Hunnegan zur Besichtigung einer Porzellanfabrik und eines Ziegelwerkes. Da die Bewohner des größeren Dorfes nur aus Wallonen bestanden, so sangen die Schüler nach dem Mittagessen zuerst zwei französische Lieder und darauf ein vlämisches Lied. In Belgien heißt es, dass Vlamen und Wallonen nur Vornamen sind und der Familienname Belgien heißt. Es gibt auch ein Lied darauf, das in den Schulen oft gesungen wurde, um die Einigkeit zwischen Vlamen und Wallonen zu fördern, was bis heute jedoch noch nicht gelungen ist, weil die Vlamen doch zu sehr unterdrückt worden sind und die Wallonen selten vlämisch lernen wollen. Die Vlamen dagegen, ob in Flandern, in den Provinzen Antwerpen, Limburg oder Brabant sprechen zu 70 % meistens auch Französisch, da die französische Sprache in den Schulen zwangsweise gelehrt wird.
Im Jahre 1884 fuhr er dann mit der ersten Klasse nach Grammont am Dender-Fluss, 35 km südlich von Brüssel in Ostflandern, zur Besichtigung einer Streichholzfabrik und einer anderen industriellen Anlage. Wie die Hetze der beiden Parteien auf die Jugend nachwirkte und schädlich war, konnte Franz bei diesem Ausflug erleben. Die Schüler wurden durch einen anderen Lehrer, der ihnen bei der Besichtigung in der Umgebung von Grammont als Führer diente, begleitet. Da kamen sie an einem Marienstandbild vorbei, wie es in Flandern so viele gibt, und ein Schüler der zweiten Klasse kniete sich auf den Absatz des Standbildes, spöttisch ein Gebet hersagend, wobei der Lehrer, der sicher antiklerikal war, anfing zu lächeln, statt den Unsinn zu verbieten. So wirkte also die Uneinigkeit der Parteien auf die Jugend Belgiens.
Im letzten Jahr 1885 ging es nach Antwerpen, um die Ausstellung von 1885 über Kunst und Industrie zu besuchen. Jedenfalls war auch diese Ausstellung, die in Belgien alle 7 Jahre stattfand, für alle sehr interessant. Es waren die Schifffahrt- und auch die Eisenbahnindustrie stark vertreten. Nach der Besichtigung der Ausstellung haben sie einen Rundgang über die Boulevards und durch die Stadt gemacht. Auch ein großes Handelsschiff wurde besichtigt und so kamen sie am gleichen Abend hochbefriedigt nach Brüssel zurück.
Von zu Hause aus konnten die Kinder, wenn die Zensuren gut waren, mit Mutter ins vlämische Theater gehen und ein vlämisches Theaterstück ansehen, welches meistens aus dem 15. oder 16. Jahrhundert entnommen war. Auch die Schlacht bei Waterloo und ein Stück aus der österreichischen Zeit haben sie gesehen, immer patriotische Stücke aus den belgischen Freiheitskämpfen. Die Zensuren in der Schule wurden so gegeben, dass jedem Schüler am Montagmorgen jeder Woche 100 Punkte ins Zensurenbuch eingetragen wurden. Für Unpünktlichkeit, unentschuldigtes Fehlen wurde ein Punkt abgezogen, für größere Fehler entsprechend mehr, sodass, wer unter 90 Punkte nach Hause brachte, an der Grenze von gut stand. 80 Punkte war schon schlecht und 70 ganz schlecht. Seine Zensuren waren immer zwischen 92 und 95, sodass dieselben als gut zu bezeichnen waren und sein Vater das Zensurenbuch immer ohne Vorwurf unterschreiben konnte und sie nach jedem Schuljahr mit der Mutter ins vlämische Theater gehen durften. Eine Freude für sie war auch der Karneval, der vor und nach Fastnacht in Brüssel besonders gefeiert wurde und sie auch abmachten, mit einer Larve auf die Straße zu gehen. Für solche Sachen war aber der Vater nicht zu haben, sodass sie eigentlich nicht viel davon gehabt haben. Der Hauptball fand immer im Haupttheater „Royal de la Monnaie“ statt. Der Vater ist einmal mit einem Fabrikanten aus Tilburg, der die Familie von Zeit zu Zeit besuchte, dort gewesen. Jedenfalls führte sein Vater den Fabrikanten in die Stadt, der aber nicht viel Bier vertragen konnte, denn die Mutter war jedes Mal froh, wenn er wieder zurück nach Tilburg fuhr. Den Kindern gab er immer ein paar Franken für ihre Sparbüchse. Da Franz nach der ersten Kommunion im Jahre 1883 im Herbst des gleichen Jahres auch gefirmt worden war, musste er als Katholik am Aschermittwoch auch in die Kirche gehen, um das Wochenkreuz und den Stein zu holen. 2 bis 3 Tage hat er das Kreuz wohl behalten, um es dann doch abzuwaschen.
Beim Verlassen der Gemeindeschule im Jahre 1885 riet ihm sein Lehrer, die Abendschule am entgegengesetzten Ende der Vorstadt Sint-Joss-ten-Noode, wo er abends Unterricht gab, weiter zu besuchen, was Franz dann auch getan hat, jedoch nur so lange, wie die Familie in Brüssel wohnen blieb, also höchstens 5 bis 6 Monate.
Nach Verlassen der Schule wurde Franz zuerst von Herrn und Frau Huysmann als Durchpauser zum Punzieren von Kurbelstickmustern auf Decken, Taschentücher usw. angenommen. Er ging also alle Tage früh gegen 8 Uhr in die Rue de Fraternité, wo er die durchlöcherten Pauszeichnungen für die Kurbelstickmaschine (Tambouriermaschine) auf die zu stickenden Decken, Taschentücher usw. durchpauste durch Reiben von Kohlenstaub durch die Löcher der durchlöcherten Zeichnungen, die sie selbst anfertigten. Er lernte auch, mit der Nadeldurchstichmaschine das Durchlochen der Zeichnungen auf schwachem Papier selbst durchzustechen. Wenn die Woche um war, gab Frau Huysmann ihm 2 Franken, was sicher nicht viel war für seine dauernde Arbeit von früh um 8 Uhr bis abends 6 Uhr mit 2 Stunden Mittagspause. Beim Fortgehen am Ende der Woche gab Herr Huysmann ihm nochmals heimlich 2 Franken, sodass er 4 Franken verdiente. Dafür trank er bei Huysmanns nachmittags Kaffee mit Brötchen, wogegen er mittags nach Hause ging. Nur an einem Abend wurde er zum Hasenbratenessen eingeladen. Es stellte sich nach dem Essen jedoch heraus, dass es Katzenfleisch gewesen war, worüber sich Herr Huysmann diebisch freute, da er davon nichts gegessen hatte. Franz hat der Braten mit der guten Sauce und Kartoffeln trotzdem sehr gut geschmeckt. Frau Huysmann und Elisa anscheinend auch.
Am 1. April 1886 wurde die Wohnung in der Rue de Saint Lazare 34 aufgegeben, um nach Mecheln, 21 km nördlich von Brüssel, zu ziehen. Das Geschäft seines Vaters mit dem Verkauf von Flanellen hatte scheinbar sehr nachgelassen, denn seit Franz bei den Huysmanns angestellt war, hat er keine Stoffballen mit dem Handkarren fortzuschaffen brauchen. Ob nun die Gelder zum Zahlen der Miete und des Unterhalts nicht mehr eingingen oder ob die Krankheit seines Vaters dessen Arbeitskraft verminderte, hat Franz nie erfahren und auch nie danach gefragt. Er hatte in den letzten Jahren 1883 oder 1884 am linken Arm und Handgelenk einen Ausschlag, wo die Haut immer abblätterte und dauernd mit einer gelben Salbe beschmiert und mit Leinenzeug umwickelt wurde. Sicher hatte der Vater kein reines gesundes Blut mehr und hat die Krankheit auf seinen Sohn Jan übertragen, der einen ähnlichen Ausschlag um den Hals hatte, aber viel schlimmer als beim Vater. Denn wenn eine Eiterbeule fort war, kam daneben eine andere zum Vorschein. Sein Bruder hatte schwer darunter zu leiden.
Franz musste also seine Arbeit bei Huysmanns aufgeben und begleitete am 31. März oder 1. April 1885 den Möbelwagen mit den zwei Fuhrleuten auf der Fahrt nach Mecheln in die Rue de l‘ Arsenal 34, wo sich die neue Wohnung nicht weit von der Eisenbahnlinie und dem Güterbahnhof befand. Es war wohl gegen 4 ½ Uhr nachmittags, als sie ankamen. Die Mutter sowie Schwester und Bruder waren mit der Eisenbahn schon lange eingetroffen und warteten auf den Möbelwagen, um beim Ausladen zu helfen. Nach ein bis zwei Stunden konnte der Möbelwagen schon wieder nach Brüssel zurückfahren. Gegenüber der Brüsseler Wohnung war es ein kleines Einfamilienhaus in einer abgelegenen kurzen Straße nicht weit vom Hauptbahnhof (5 Minuten), im Südosten der Stadt gelegen. Links vom schmalen Eingang lag eine einfenstrige Stube als Empfangsstube oder vordere Stube, dann kam links die Treppe zum 1. und 2. Stockwerk und hinten quer zum Hausflur die größere Küche. Von der Küche aus ging es auf den Hof, der durch eine Mauer von den anderen Grundstücken getrennt war. Rechts befanden sich die Wasserpumpe und daneben der Abort ohne Wasserspülung. Im ersten wie im zweiten Stockwerk waren je 2 Zimmer vorhanden mit 2 Fenstern nach der Straße zu für die vorderen Zimmer, und einem Fenster nach dem Hof zu für die hinteren Zimmer. Oben unter dem schrägen Dach waren noch 2 Bodenkammern vorhanden. Hier wurde ebenfalls in der Küche gewohnt und gegessen wie es auch in Mecheln bei den einfachen Leuten üblich war. Vom Hausflur aus konnte man auch in den Keller gelangen. Der Vater fuhr nun öfters nach Brüssel, wobei er Gemüse und Spargel für seine Bekannten mitnahm, da Mecheln dafür sehr bekannt war. Ein Stofflager hatten sie nicht mehr.
Franz wurde nun in der Realschule angemeldet, dicht an der Dyle und am botanischen Garten gelegen. Nach ein oder zwei Wochen wurde er schon wieder aus dieser Staatsschule herausgenommen und durch seine Tante Dominika, genau wie in Brüssel, bei den Priestern in dem „College Saint Rombuit“ angemeldet und zwar in die berufsmäßige Abteilung. Auch hier waren nur Priester als Lehrer angestellt und zwar für jedes Fach ein besonderer Lehrer, genauso wie in Brüssel in dem Institut de Marie, so z.B. für Französisch, Rechnen, Geschichte und Erdkunde, Religion, Zeichnen usw., nur beim Turnen hatten sie einen weltlichen Lehrer. Auch sein Bruder Jan wurde in dieser Schule auf Vorschlag der frommen Tante Dominika angemeldet. Seine Schwester Louise kam dagegen in eine Nonnenschule. Auch in dieser katholischen Schule mussten sie alle Tage früh zur heiligen Messe und sonnabends mindesten alle 14 Tage zur Beichte. Den Beichtvater konnten sie sich auswählen und so gingen sie zu einem fremden Lehrer, der bei ihnen nicht unterrichtete. Jeder Schüler war auch verpflichtet, von Zeit zu Zeit bei der Messe als Chorknabe zu dienen, d.h. zur richtigen Zeit das Evangelienbuch von rechts nach links zu tragen, dem Priester kurz Antwort auf lateinisch zu geben und mit der Klingel das Zeichen zu geben zum Bekreuzigen an der Hauptstelle der Messe, bei der Umwandlung. Nur einmal hat Franz diesen Dienst getan, auch sicher gut, denn er wurde nicht getadelt. Mit den Lehrern stand er auch hier nicht schlecht, denn er wurde öfters gebeten, auf das Zimmer eines Lehrers zu kommen, um ihm bei der Arbeit zu helfen.
Sonntags nachmittags war zwar regelmäßig Andacht in der Kapelle der Schule, die Schüler waren aber nicht gezwungen, dieselbe zu besuchen, man konnte auch in eine andere Kirche gehen. Hinwärts zur Schule ging Franz meistens durch die Hauptstraße der Stadt. Aber rückwärts an der Spinnerei vorbei, sodass er am Wehr einer Holzfabrik an der Dyle das Fallen des Wasserspiegels an dem Fluss bzw. das Steigen desselben beim Eintreten von Ebbe oder Flut oft beobachten konnte, denn das Fallen und Steigen der Dyle erfolgte regelmäßig nach den Ebbe- und Flutzeiten. Im 3. Schuljahr 1886-1887 erhielten sie ein deutsches Lesebuch, da in den höheren Klassen auch deutsch gelehrt wurde. Leider hat er nur einige Stunden nehmen können, da er nur noch bis zum Februar 1887 in Mecheln bleiben konnte. Dass er in Geographie auch hier an der Spitze der Schüler stand, muss nicht besonders erwähnt werden. Er hatte nur einen Konkurrenten, der bald so sicher in Erdkunde war wie Franz, aber er konnte ihn doch nicht übertreffen und zu den Preisverteilungen erhielt Franz mehrere Bücher wie „Amiens Metropole du commerce et des Arts“ mit Abbildungen und Plänen von Alt-Antwerpen und ein Buch über die französischen Literaten.
Nach einer Rückkehr von Brüssel verlangte sein Vater auf einmal, dass er verschiedene Buchstaben in Druck- und Schreibschrift, sowie einige Landkarten dazu zeichnen sollte, um die Sachen einem Büro der kartographischen Anstalt in Brüssel zu zeigen. Er zeichnete also verschiedene Arten von Buchstaben und ergänzte sein Schreibbuch mit einer Gesamtkarte von Europa, einer Karte der Provinz Luxemburg in Belgien, einer Karte des Département du Finestére, einer Karte von Tonkin, einem Plan der Stadt Brest in Frankreich und einer Karte der Schlacht bei Waterloo mit den Stellungen der Franzosen, der Engländer, der Preußen, der Belgier usw. am 18. Juni 1815 früh und nachmittags und mit der Fluchtrichtung von Napoleon I. Nach etwa 8 bis 14 Tagen teilte ihm sein Vater mit, dass die Karten den Wünschen der Generalstabsoffiziere entsprochen hätten und dass er sich im Institut cartographique militaire in La Combre bei Brüssel als Landkartenzeichner vorstellen könnte.
Franz war also gezwungen, von seinen Lehrern und Bekannten und besonders von seiner Tante und Patin Dominika Abschied zu nehmen, wobei er immer wieder hören musste, ja immer fleißig zur Kirche und zur Beichte zu gehen und sich in der Großstadt nicht verführen zu lassen. Da er aber in Mecheln bei seinen Eltern blieb, hat sich seine Tante doch zufrieden gegeben, dass er nicht ganz aus ihrem Gesichtsfeld kam. Er hat sie dann auch öfters besucht, hauptsächlich sonntags, wenn er zu Hause war und sie auch, die als schwarze Schwester des Nonnenklosters bei älteren kranken Leuten als Krankenschwester tätig war. Dann gab es immer ein großes Frühstück und sie freute sich über seinen Besuch. Zur Kommunion hat sie ihm im Jahre 1883 eine goldene Uhr geschenkt, die 100 Franken gekostet hat und bis 1946 gegangen ist. Franz ist gern in Mecheln gewesen. Alle Jahre zur Kirmes ist er für 10 Centimes auf den ca. 100 Meter hohen Turm der Kathedrale Saint Rombaut gestiegen mit seinen 500 Steinstufen und seinem Glockenspiel das alle 7 ½, 15, 17 ½, 30, 37 ½, 45 und 47 ½ Minuten den damals üblichen Gassenhauer bzw. die Melodie eines Volksliedes wiedergab und das Tag und Nacht ohne Unterbrechung. Man gewöhnte sich sosehr daran, dass man es zuletzt nicht mehr hörte. Am längsten dauerte das Spiel zur vollen Stunde und zwar ungefähr 5 Minuten und entsprechend weniger bei der ½ Stunde und der ¼ Stunde, bei den 7 ½ Minuten höchsten 5 Sekunden. Vom Turm hatte man eine weite Rundsicht. Bei klarem Wetter waren der Turm der Kathedrale zu Antwerpen und die Türme von Brüssel zu sehen, die 22 bzw. 20 km von hier entfernt waren. Mit seinem Vater hat er sonntags oft einen Spaziergang in die Umgebung gemacht, am Kanal von Löwen entlang und über Meyssen und der Löwen‘schen Allee zurück. Sonst ist er wenig aus Mecheln gekommen, nur im Jahr 1886, als er von Mecheln nach Antwerpen zu Fuß gelaufen ist, um seinen englischen Großvater noch einmal während der Ferien vom Schiff abzuholen. Da verließ er Mecheln gegen 10 Uhr vormittags und ist der Antwerpener Chaussee entlang über das Fort Walken, die große Brücke über den Noethe und einige Ortschaften gegen 4 Uhr nachmittags glücklich am Quai ohne große Müdigkeit angelangt, wo das englische Schiff aus Grimsby schon vor Anker lag. Sein Großvater muss ihn sofort wiedererkannt haben, denn er kam ihm gleich entgegen. Es dauerte auch nicht lange, da kam auch seine Mutter, die mit der Eisenbahn nachgefahren war. Zusammen fuhren sie dann mit dem Großvater und seinem Reisekoffer zurück nach der Bischofsstadt. Auch hier, wie früher in Brüssel, ging der Großvater gern am Kanal entlang, wo die Schiffe standen und dort, wo es ein Sägewerk gab, um sich die Holzbearbeitungsmaschinen anzusehen. Größere Ausflüge hat Franz nicht mit ihm in Mecheln gemacht. Soviel er sich entsinnen kann, waren sie einmal beim Wilhelmer Fort, das zu dem Befestigungsgürtel von Antwerpen gehörte. Dann sind sie auch den Löwener Kanal entlang etwa 10 km in Richtung nach Löwen zu marschiert und auch entgegengesetzt nach dem Rupel.
Nachdem er nun nach der Annahme der Stellung in Brüssel von seiner Tante und den Pastoren Abschied genommen hatte, nahm er Anfang Februar eine Monatskarte von Mecheln nach Brüssel-Nord und fuhr am 7. Februar 1887 früh um 7.17 Uhr mit der Eisenbahn zum ersten Mal nach der belgischen Hauptstadt zurück, um seine Stelle als Kartograph anzutreten. Der Weg vom Nordbahnhof zum Institut Cartographique Militaire war ziemlich lang, denn Franz musste durch die ganze innere Stadt und den Berg zum Place Royal hinauf oder den äußeren Boulevard entlang zur Vorstadt Ixelles und dann von der Porte de Namur bergab an den Teichen von Ixelles vorbei zur Ablage de la Combre (4 ½ km) dicht bei den Bois de la Combre, dem schönen Wald, den er von früher her schon kannte, und mit seiner Mutter und der Schule schon öfters besucht hatte. Die Abtei war ein altes Kloster aus dem Mittelalter mit einigen Neubauten und einem schönen Garten für das kartographische Institut. Als Lehrling wurde er in die Abteilung „la creche“ gesteckt, auf Deutsch „die Krippe“ genannt, wo jüngere Leute im Kartenzeichnen ausgebildet wurden. Als Chef des Büros lernte er Herrn Petikat kennen sowie verschiedene Herren und einen Franzosen, die alle mit Änderungen der Originalkarten 1: 20 000 der belgischen Generalstabskarte und ähnlichen Arbeiten zu tun hatten. Als Nachbarn hatte er einen Herrn Crubbe, mit dem er, da dieser auch als Lernender angestellt war, sehr gut ausgekommen ist. Sie hatten immer annähernd dieselbe Arbeit. Die Arbeitszeit ging von früh 9 Uhr bis nachmittags 4 Uhr, da abends bei Licht nicht gearbeitet wurde. Es waren ja auch weder Beleuchtungskörper vorhanden noch eine Gasleitung im Gebäude. Die schwarze Tusche zum Zeichnen wurde jeden Tag früh von der chinesischen Stange in ein Farbennäpfchen frisch eingerieben, wodurch schon eine Viertelstunde verloren ging. Fertige schwarze Tusche gab es nicht. Dann mussten die beiden Lehrlinge sich im Kurvenzeichnen mit der einfachen Zeichenfeder üben, ohne Absätze zu bilden, und darauf die konventionellen Zeichen für Straßen, Eisenbahnstrecken, Laub- und Nadelwald mit Tusche aufzeichnen. Erst gegen Ende des Jahres kamen sie dazu, eine Landkarte zu zeichnen, und zwar zeichnete sein Freund Crubbe den südwestlichen Teil der Stadt Lüttich und Franz den westlichen Teil von Brüssel, die Vorstadt Molenbeck-Saint-Jenn. Die fertigen Karten wurden in einer anderen Abteilung photographiert und sie erhielten je einen Abzug. Leider wurden auch diese Abzüge beim Luftangriff von 27. Februar 1945 vernichtet.
Auf Befehl des Kolonel, dem Vorstand des Instituts, mussten sie alle an einem schönen Vormittag in die Nähe nach Vlemgat an der Straße nach Waterloo gehen, um topographische Aufnahmen und Vergleiche mit der vorhandenen Karte der Gegend zu machen. Da wurde zuerst die Länge ihrer Schritte festgestellt. Auf 100 Meter hatte Franz 70 Doppelschritte, sodass er für einen Schritt rund 70 cm rechnen musste. Danach wurden dann etwaige neue Wege oder neues Gelände auf der vorhandenen Karte eingezeichnet und die Karte entsprechend ergänzt. Später im Sommer fuhren sie mit der Eisenbahn über Namur nach Dinant, um die Gestalt der Maas-Felsen aufzunehmen. Sie setzten sich zwischen Dinant und Anseremme mit den Füßen in die Maas und zeichneten die Form der verschiedenen Felsen zur Übung ab, um sie dann später naturgetreu auf der Karte wiederzugeben. Am Abend nach dem Abendessen gingen die älteren Herren ins Städtchen, um sich zu amüsieren, während Franz im Hotel blieb und sich dann ins Bett legte. Am anderen Tag ging es nochmals an den Maas-Felsen entlang, um Felsenpartien abzuzeichnen, und dann mit der Eisenbahn zurück nach Brüssel und er nach Mecheln über Schaerbeek.
Zum 1. Januar 1888 wurde er von den Kollegen als Jüngster beauftragt, zum Bürochef Herrn Petitat nach Boitsfort zu fahren, um ihn im Namen der Kollegen zum neuen Jahr zu beglückwünschen, was er dann auch getan hat. Herr Petitat hat sich sehr gefreut, dass er extra von Mecheln kam. Er wird sich wohl gedacht haben, dass die anderen Herren zu bequem oder geschäftlich abgehalten waren, am Neujahrstag nach Auswärts zu fahren. Denn sie hatten meistens eine Nebenbeschäftigung, Herr Buck z.B. hatte ein Bestattungsgeschäft und lieferte Särge und alles, was zu einem Begräbnis gehörte. Herr Verbrüggen führte eine Kneipe und schenkte Biere und Liqueure aus, ebenso Herr van Huysboeck bei seiner Schwester in einer Kneipe in der Innenstadt. Nur der Franzose und sein Freund Crabbe waren zu Hause bei den Eltern. Im Grunde genommen eine fidele Kolonne, die gern einen Spaß machten. So forderten sie Franz einmal auf, mit ihnen nach Antwerpen zu fahren, um die Festlichkeiten anlässlich der 25jährigen Freigabe der Scheldemündung durch die Holländer, deren Sperre im Jahre 1863 erfolgt war, anzusehen. Der Baron Lumbermont hatte im Jahre 1865 dank seiner Unterhandlungen mit dem holländischen Staat die endgültige Befreiung der Zollzahlung für die nach Belgien einfahrenden Seeschiffe erreicht, wodurch die freie Schifffahrt auf der Schelde, die seit 1648 (westfälischer Friede) gesperrt war, endlich erreicht war, was zur Vergrößerung des Hafens wesentlich beigetragen hat. Der Zug war überfüllt und sie kamen gegen 6 Uhr abends in Antwerpen an. Es ging gleich zum Hafen hinunter, wobei natürlich unterwegs einmal eingekehrt wurde. Am Abend wurde dann das Vorbeifahren der illuminierten Schiffe auf der Schelde von den Quais aus angesehen, wonach ein großes Feuerwerk von den Schiffen aus veranstaltet wurde und sie erst früh gegen 4 Uhr zurückfahren konnten, so kehrten sie nochmals ein und Franz kam glücklicherweise gegen 5 Uhr früh zu Hause in Mecheln an. Seine Mutter wusste ja Bescheid, sodass er sofort ins Bett gehen und bis in den Sonntag ausschlafen konnte. Für Franz war es ein schöner Abend gewesen.
Auf dem Weg vom Nordbahnhof in Brüssel zum Institut ging Franz durch die Galeries Saint-Herbert meistens gegen Ende einer Woche in eine französischen Zeitungsverkaufsstelle, um nach und nach verschiedene französische Hefte über wissenschaftliche astronomische oder geographische Bucherscheinungen regelmäßig zu kaufen, so z.B. „Les terres du Ciel“ von Camille Flammerion, der berühmte französische Astronom: ein Werk über die Entstehung und Entwicklung der Sonne, Planeten und Monde; dann „Le France illustree“, eine geographische Beschreibung von Frankreich mit vielen Abbildungen der Städte und Landschaften; dann weiter „Atlas national de la France“ mit je einer Karte eines Departements und Pläne der größeren Städte Frankreichs und geschichtliche Pläne von Paris und Beschreibung der Kolonien. Jeden Freitag holte er weiter in der Rue Madeleine die Wochenzeitschrift „Le globe illustré“ eine illustrierte Zeitschrift der Begebenheiten in der ganzen Welt mit Romanen und Bilderrätseln.
Im Büro wurde dann das betreffende Bilderrätsel auf Französisch schnell gelöst, sodass er es dann nachmittags gegen 4 ½ Uhr auf dem Rückweg zum Bahnhof die Lösung in den Briefkasten der Redaktion einwerfen konnte. In der nächsten Nummer der Zeitschrift „Le globe illustre“ waren sie dann an erster Stelle des Namensverzeichnisses angeführt. Freitags nachmittags ging er auch regelmäßig bei Huysmanns vorbei und ließ die Zeitung dann dort, weil Frau Huysmanns und Elisa den Roman gern lesen wollten. Während er früh den Weg durch die innere Stadt nahm, ging er nachmittags meistens durch den Vorort Ixelles am Luxemburger Bahnhof vorbei, ohne die innere Stadt zu berühren, weil er in die Zeichenakademie im Mecheln (Akademie van beelvende Kunsten) als Schüler oder Lehrling angemeldet war und um 6 Uhr abends bereits dort sein musste. Die Straßen im Osten der Stadt waren nicht so belebt, sodass er dort schneller vorwärts kam, denn der Schnellzug nach Mecheln fuhr schon um 4.46 Uhr vom Nordbahnhof ab, und er hatte die Erlaubnis erhalten, schon gegen 3.45 Uhr das Büro zu verlassen. In Mecheln war die Akademie auf dem Grand Place im alten Gebäude der Stadthalle, 2 km von zu Hause. Der Unterricht war von 6 bis 8 Uhr abends und es wurde unter der Leitung von Professor van Doonlaer nach festen Körpern mit schwarzer Kreide gezeichnet. Später, als er schon in Leipzig war, hat er erfahren, dass er den ersten Preis erhalten hat und zwar die silberne Ehrenmedaille der Stadt Mecheln. Auch beim Zeichnen nach Gipsfiguren und in der Durchsichtskunde stand er im Programm an erster Stelle.
Da er freitags, um die Lösung des Rätsels in der Zeitung „Le globe illustre“ abzuliefern, durch die innere Stadt, d.h. durch die Rue de la Madeleine und die Passage Saint-Humens ging, um nach Mecheln zu fahren, so erfuhr er am Freitag, den 9. März 1888, durch die Zeitungsausrufer, dass der deutsche Kaiser Wilhelm I in Berlin gestorben war. Damals ahnte er noch nicht, dass er 11 Monate später nach Deutschland, und zwar nach Leipzig in Sachsen, kommen würde. 98 Tage später, am 15. Juni 1888, starb dann auch der Kaiser Friedrich II und es folgte dann Wilhelm II als Kaiser der Deutschen, der aber unglücklicher Weise in den Weltkrieg gezogen wurde, der dann auch den zweiten Weltkrieg nach sich zog, wodurch das schöne Deutschland aus der Reihe der großen Nationen geworfen wurde und die ehrlichen Menschen alles verloren haben.
Da das Lehrjahr der Akademie in Mecheln nur von Anfang Oktober bis Ende April ging, so hatte Franz im Sommer abends Zeit genug, um nach der Natur zu zeichnen, und so hatte er sich ein kleines Skizzenbuch angelegt, um Federzeichnungen von der Umgebung von Mecheln anzufertigen. Die Zeichnungen führte er mit Bleistift aus, um sie dann zu Hause in schwarzer Tusche mit der Zeichenfeder zu vollenden. Und so hat er die Gesamtansichten von Mecheln von Südosten (Eisenbahnbrücke über der Dyle mit Blick auf die Kirche von Hanenrijck), von Süden mit Anblick auf mehrere Villen, von Nordwesten mit Ansicht auf die Türme der Kathedrale St. Rombant und die anderen Kirchen zu Papier gebracht. Ferner hat er eine Windmühle im Nordosten der Stadt, sowie, da er sein Eisenbahn-Abonnement hatte, auch Gesamtansichten des Städtchens Vilvorde und des Dorfes Eppeyham zwischen Mecheln und Brüssel aufgenommen. Leider ist auch das Skizzenbuch am 27. Februar 1945 mit vernichtet worden, das auch spätere Zeichnungen aus Bladel, Rensel in Holland und Postel in Nordbelgien enthielt.
Im Monat Oktober 1887 war Franz Zeuge des Zusammenstoßes eines schweren Straßenbahnzuges in Brüssel Ixelles. Er lief früh morgens gegen 8 ½ Uhr in die Fahrrichtung des Zuges, aber auf dem entgegengesetzten Trottoir der Chaussee d’Ixelles, neben dem langen Dampfzug her, als es plötzliche einen starken Krach gab und der nachfolgende Zug auf den vorausfahrenden durch das Versagen der Bremsen gestoßen wurde. Er sah nur, wie die Menschen aus den Wagen und selbst durch die Fenster der voll besetzten Wagen hinausstürzten und sich überschlugen. Von seinen Kollegen war glücklicherweise niemand mit dem unglücklichen Zug gefahren.
Im Monat April 1888 wurde Franz brustkrank, ob nun durch eine Erkältung oder durch das Bücken über das Reißbrett, denn stehende Reißbretter gab es damals noch nicht, war nicht klar; jedenfalls riet der Doktor in Mecheln, ein Freund seines Vaters, ihn aufs Land zu schicken, um Luftwechsel zu haben. Am 1. Mai 1888 erhielt er einen Monat Urlaub und fuhr mit der Bahn zuerst von Mecheln nach Tournhout und von hier mit der Postkutsche über Arendruck an der belgischen Grenze nach Bladel zu einem Onkel, Jan van Himbergen, der dort Müller war und eine schöne große Windmühle besaß. Gegen Mittag kam er glücklich in Bladel an, wo er von seinem Onkel Jan, seiner Frau und seinen beiden Töchtern Marie und Anquita mit Freude empfangen wurde.
Bladel ist ein schönes größeres Dorf, 6 ½ km von der belgischen Grenze entfernt. 4 km nördlich davon liegt Netersel ein Weiler, der zu Bladel gehört, wo sein Vater 1844 geboren und erzogen worden ist. Sein Onkel führte ihn gleich zu seiner Windmühle, aus Stein gebaut, mit drehbarer Dachkuppel für die Flügel und stellte ihm seinen Halbbruder Wilhelm vor, der als Müller wohl angestellt war, denn er war gerade beim Mahlen. Die Verpflegung war sehr gut, sodass Franz sich gut erholen konnte, trotzdem außer freitags auch noch sonnabends Fastentag war. Da er sein Skizzenbuch mitgenommen hatte, konnte er auch verschiedene Zeichnungen von Bladel und den umliegenden Dörfern anfertigen. Da behauptet wurde, er wäre nach den ersten vier Wochen noch nicht ganz geheilt, trotzdem er sich sehr wohl fühlte, ersuchte sein Vater um eine Verlängerung des Urlaubes, welcher ihm bereitwillig gewährt wurde. Und so blieb er noch in Bladel bis gegen Ende Juli. Er benützte die Zeit, um einen Ausflug durch die Peelscher Heide nach dem Prämonstranserkloster in Postel zu machen, einem katholischen Mönchsorden, gestiftet 1121 vom heiligen Norbert in Prémontré (Pikardie), die eine weiße Tracht tragen, und ging eines Morgens an den Leemkuilen vorbei durch die eintönige Heide von Peel über die belgische Grenze (5 km) und dann durch den Wald nach dem Kloster Postel, 8,5 km von Bladel entfernt. Das Kloster und die Güter (Ubbage des Premontés) sind von einem Wassergraben umgeben, den er erst überschreiten musste, bevor er sich in den Klostergarten setzen konnte, um die vordere breite Front der Klostergebäude in sein Skizzenbuch aufnehmen zu können. Er hatte aber kaum angefangen zu zeichnen, da kam vom Kloster her ein Prämonstratensermönch in weißer Tracht auf ihn zu und frug ihn, wo er her käme usw. Nach einer Weile frug er ihn, ob er für ihn etwas zeichnen wollte, nachdem er sein Skizzenbuch angesehen hatte. Franz antwortete mit ja, und so nahm er ihn mit ins Kloster in ein Zimmer, um alles zu besprechen. Und so erfuhr er, dass er ein Buch über die Geschichte des Dorfes Arendenek, das nur 8 km vom Dorf Postel entfernt ist, schrieb, und eine Abbildung der alten Kirchenruine von Postel dazu benötigte. Diese Ruine sollte Franz abzeichnen, wenn er einmal Zeit dazu hätte. Er versprach ihm, in nächster Zeit einmal zurückzukommen, und die alte Mauer, die er ihm auch zeigte, auf Papier zu bringen. Nachdem er mit dem Mönch gut gefrühstückt und ein Glas Rotwein getrunken hatte, zeichnete er im Garten weiter. Ein oder zwei Wochen später ging er wieder durch die Heide nach Postel und nahm die alte Ruine innerhalb der Kapelle auf und der Priester war auch mit seiner Zeichnung zufrieden. Leider hat er nichts mehr von ihm oder seinem Buch dazu gehört. Später im Jahre 1900 erfuhr Franz, dass der gute Mann inzwischen gestorben war. Von dem Buch konnte er nichts weiter erfahren. Arendanek und auch Postel liegen nordöstlich in der Provinz Antwerpen und gehörten früher mit Remel, Bladel, Tilburg, Breda, ‚s-Hertogenbosch usw. zum Herzogtum Brabant, das später zwischen Belgien und Holland geteilt wurde. Das südliche Brabant mit Brüssel und Antwerpen und somit auch Arendanek und Postel kam zu Belgien und das westliche Brabant mit Bergen op Zoom, Breda, Tilburg, ‚s-Hertogenbosch und Eindhoven und somit auch Reusel und Bladel zu Holland und zwar schon 1646 bei der Gründung der Vereinigten Niederlande durch den Westfälischen Frieden, der die Unabhängigkeit der Niederlande anerkannte. Dagegen blieben Belgien und die spanischen Niederlande unter spanischer Herrschaft und kamen 1714 zu Österreich, 1745 zu Frankreich, wurden 1815 mit Holland vereinigt und erst 1831 als Freistaat anerkannt.
Außer nach Postel kam er auch nach Nebessell, 4 km nördlich von Bladel, wo sein Vater geboren ist und die Stiefmutter seines Vaters noch wohnte, die ihn zum Kaffee eingeladen hat. Auch kurz vor seiner Rückkehr nach Mecheln war er zu einem Pferdemarkt in Eessel auf der Straße nach Eindhoven. Da damals die Dampfstraßenbahn von Arendorick nach Eindhoven noch nicht vorhanden war, mussten sie alles zu Fuß oder mit dem Pferdewagen zurücklegen. Sonntags ging es regelmäßig zur Kirche zur großen Messe um 10 Uhr mit der ganzen Familie, wonach aber die Männer, und also auch Franz mit Onkel Jan, in der Kneipe einen Bossel (Genever) nahmen, d.h. ein Gläschen Schiedum mit Zucker bzw. auch zwei Gläschen, bevor es zu Mittag ging, denn sonntags gab es regelmäßig Braten, aber weniger Geflügel. Jedenfalls war das Essen ebenso wie das Brot und der Kaffee sehr gut – auch Eier gab es öfters, da genügend Hühner im Hof vorhanden waren.
Nun lief Ende Juni 1888 der Urlaub ab und da Franz ganz geheilt war durch die reine Heideluft, so musste er wohl oder übel die Rückfahrt nach Mecheln antreten. Es ging also am 28. Juni zurück mit der Post über Reinel und die belgische Grenze nach Arendorick und von hier mit dem belgischen Postwagen nach Turnhout, von wo er mit der Eisenbahn glücklich in Mecheln wieder anlangte zur Freude seiner Eltern.
Am 1. Juli fuhr er dann mit einer neuen Abonnentenkarte wieder nach Brüssel, um seine Arbeit im Institut Cartographique militaire in la Combre aufzunehmen. Im Büro hatte sich nichts geändert. Sie erhielten aber eine eilige Arbeit, die wegen Zeitmangel zu Hause ausgeführt werden musste. Auf einer größeren Anzahl von Messtischblättern in blauem Druck waren mit Rotstift die Grenzen der Gemeinden einzuzeichnen. Die Arbeit wurde besonders bezahlt und so mussten sie die Anzahl der Stunden, die sie gebraucht hatten, angeben. Unglücklicherweise hatte Franz die kleine Stundenzahl aufgeschrieben, worüber seine Kollegen erzürnt waren. Denn die hatten angeblich alle mehr Zeit dazu gebraucht als er. Er bekam einige Stunden mehr zugeschrieben, während bei den anderen Herren einige Stunden abgezogen wurden und so wurde die unliebsame Angelegenheit erledigt. Auf dem Rückweg vom Institut in die Stadt entdeckte er bei einem Buchhändler in der Nähe der Brüsseler Hauptkirche Saunt Gudule in der Rue de Parvisiense ein starkes geographisches Buch über sämtliche Teile der Erde von Gregoire, das er gerne haben wollte. Nach Rücksprache mit seiner Mutter gab sie ihm ihre Zustimmung, das Buch zu bestellen. So kam er in den Besitz des schönen Buches. Es war das kostbarste und schwerste Buch, das ihn immer an seine liebe Mutter erinnerte.
Leider war die Drüsenkrankheit seines Bruders Jan nicht besser geworden, denn die Beulen (Eiterbeulen) waren eher zahlreicher geworden, sodass er zuletzt die Schule „College Saint-Rombart“, wo er immer noch studierte, nicht mehr besuchen konnte, und so starb er infolge der Blutvergiftung am 20. August 1888 als Schüler des Saint-Rombartcollege nach langer Krankheit.
An das Begräbnis seines Bruders, das von der Kapelle der Schule aus ging, kann Franz sich nicht mehr besinnen. Er ist in Leut auf dem geweihten Friedhof des Dorfes begraben, denn der Stadtfriedhof zu Mecheln war ein ungeweihter Laienfriedhof, sodass seine Tante sicher nicht zulassen konnte, dass er in Mecheln begraben wurde. Vielleicht ist das Begräbnis auch von der Schule aus bewirkt worden. Vielleicht hatte Franz durch die Vorbereitung und das Nachprüfen eines Planes von Mecheln, den er zusammen mit Herrn Boeck anlässlich der 300jährigen Feier der lieben Frau ausarbeitete und die Vorbereitungen zu seiner Reise nach Deutschland der Beerdigung nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet, denn er verstand selbst nicht, wie ihm eine so wichtige Ereignis entfallen konnte.
Herr Boeck und er wollten zur Jubiläumsfeier der Frauenkirche von Huisrich, in deren Kirchspiel die Familie auch wohnte, einen neuen Plan der Stadt Mecheln herstellen, der dann an 4 oder 5 Festtagen für 10 Centimes an die ankommenden Festbesucher am Bahnhof abgegeben werden sollte. Bereits im Monat Juni, gleich nach seiner Rückkehr aus Bladel fing er an, die Veränderungen der Straßenzüge und Boulevards usw. auf dem alten Plan der Stadt einzuzeichnen und zwar mindestens in 20 Tagen, während derer er die ganze Stadt durchlaufen ist mit Bleistift und offenen Augen. Dann hat er den Plan auf durchsichtigem Papier mit autographischer Tinte durchgepaust, wobei er die vielen Kirchen, Klöster, öffentlichen Gebäude usw. voll schwarz hervorgehoben wurden, die Wasserläufe und Kanäle durch gleichlaufende Striche und die Häuserblocks durch Schraffierung gekennzeichnet hat. Die Bezeichnung der einzelnen Straßen sowie die Benennung der Gebäude, Flüsse, Kanäle und Eisenbahnstrecken hat dann Herr Boeck eingetragen. Auch den Weg der Aufzüge an den 4 verschiedenen Tagen im Monat August und September, die durch verschiedene Straßen erfolgen sollte, hat Herr Boeck seitlich am Rand des Blattes angegeben. Zum Verkauf der Pläne hatte Franz einen jungen Mann beauftragt, der mit ihm täglich mit der Bahn nach Brüssel fuhr und die Sache gern übernahm. Am ersten Festtag im Monat August sind sie auch einige hundert Pläne für 10 Centimes das Stück losgeworden.
Nur sein Vater hat ihm den Vorwurf gemacht, sie hätten den Gang der Aufzüge nicht angeben sollen, dann hätte der Plan dauernden Wert gehabt. Es war aber doch nur eine Autographie, die für die bestimmten Feiertage bestimmt war und zwar nur für die Besucher der Festtage. Den Druck des Planes hat Herr Boeck in Brüssel bei einer bekannten Druckerei ausführen lassen. Wie vor seiner Reise nach Holland ging er auch nach seiner Rückkehr von Bladel früh durch die innere Stadt nach la Hombre und hatte freitags regelmäßig seine Zeichnungen in der Passage Saint Hubert und brachte nachmittags die Lösung des Bilderrätsels des „Globe illustre“ in die Rue de la Madeleine und besuchte dann jeden Freitag aus Anhänglichkeit die Familie Huysmanns, um wie schon erwähnt, die illustrierte Zeitung abzugeben.
Das belgische Kapitel meines Großvaters endet an dieser Stelle. Am 3. September 1888 fuhr er mit Herrn Wilhelm von Pittler nach Deutschland, um sich zunächst in Leipzig eine Existenz aufzubauen.