Spurensuche in England – ein Reisebericht in Bildern

Montag – Ankunft in Humberside

Im August des Jahres 2016 starten wir gegen 6.30 Uhr  mit dem Auto Richtung Berlin. 9.50 Uhr erreichen wir nach einigem Herumirren den Parkplatz in Berlin und werden mit dem Shuttle zum Flughafen Tegel gebracht. Anderthalb Stunden später startet das Flugzeug Richtung Amsterdam Schiphol. Ein riesiger Flughafen. Wieder müssen wir fast drei Stunden warten. Mit einer jungen Frau aus Neubrandenburg, die mit ihrem Sohn in England lebt und an einer englischen Universität als Physikerin arbeitet, haben wir uns nett unterhalten. Nach einer dreiviertel Stunde landen wir in Humberside, wo uns Sue und Alwyn schon erwarten. Nur die Passkontrolle müssen wir noch über uns ergehen lassen.

Das Brayford Guest House in Lincoln
Das Brayford Guest House in Lincoln

Eine Stunde später verleben wir unseren ersten Abend in Lincoln beim Barbecue und lernen das gemütlich eingerichtete Haus von Sue und Alwyn kennen. Es ist im Bungalowstil gebaut mit Garage und “Greenhouse”, einem Gewächshaus. Der Rasen ist, wie es sich in England gehört, perfekt, die Rabatte rundherum schön komponiert.

Die Übersetzer-App ist am ersten Abend häufig im Einsatz. Aber wir haben uns doch sehr gut unterhalten – wenn mitunter auch unter Einsatz von Händen und Füßen.

Interessant ist der offene Grill in der Küche. Es gibt Rindersteak, Würstchen, Gemüse, Kartoffeln und zum Nachtisch Crumble, Obst und Baiser. Rundum gesättigt bringt uns Alwyn gegen 22 Uhr ins BB zurück.

Dienstag – auf den Spuren des Großvaters

Die erste Nacht im B.B. haben wir gut geschlafen. Frühstück gibt es von 7.30 – 8.30 Uhr. Es heißt also zeitig aufstehen. Werner erfreut die Besitzerin damit, dass er ein english breakfast bestellt: Eier, Bacon, Würstchen, Bohnen, Tomate. Damit hat er bei allen Engländern, die wir getroffen haben,  Bewunderung erzielt. Ich nehme zwei pochierte oder – wie wir sagen würden – verlorene Eier. Da wir erst um 10 Uhr mit Sue und Alwyn verabredet sind, erkunden wir die nähere Umgebung.

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Der Foss Dyke – der älteste schiffbare Kanal in England: Er wurde 120 n. Chr. von den Römern gebaut

Gegen 10 Uhr geht es auf eine Reise in die Vergangenheit, wir wollen auf den Spuren des Großvaters wandeln und wie er die Stätten seiner Vorfahren mütterlicherseits besuchen. Zuerst geht es nach Legsby zum Carpenters Cottage des Ururgroßvaters, George Booth, in dem auch die Urgroßmutter Marie Anne Booth sowie ihre Geschwister Paul und Elizabeth  gelebt haben.

Das Geburtshaus von Marie Anne Booth
Das Geburtshaus von Marie Anne Booth

 

S George Booth workshop
George Booth workshop

Unweit des Geburtshauses gibt es auch eine kleine Kirche, die sehenswert ist.

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Kirche in Legsby

 

Unser nächstes Ziel ist Market Rasen, eine kleinere Stadt immerhin mit einem Bahnhof, auf dem der Großvater 1929 ankam, um seinen Cousin John und dessen Frau Alice zu besuchen. Da kam er auch schon an die Ecke der Willingham Road und fand die Nummer des Hauses, ein nettes Häuschen etwas von der Straße zurückgestellt. Frau Alice Booth war auch zu Hause und hatte ihn schon erwartet. Er wurde herzlichst begrüßt und gleich nach oben in den ersten Stock geführt, damit er sich etwas erfrischen konnte. Es dauerte auch nicht lange, und sein Vetter kam von der Arbeit und sie tranken zusammen Kaffee. Anschließend lud er ihn ein, in sein kleines Auto zu steigen,

S Booth John, Alice, Lottie 1926
Booth John, Alice, Lottie

und so fuhren sie einige Kilometer weiter vom Orte ab nach Legsby, bis vor das Haus, wo seine Mutter geboren worden war. Es war ebenfalls ein nettes Häuschen nach englischen Muster, ebenfalls etwas weiter von der Straße entfernt gebaut. 

Zunächst besuchten wir eine Cousine von Sue, Kathleen und ihren Mann Taff auf eine Tasse Tee.

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Werner, ich, Taff, Kathleen, Sue

Fotoalben wurden hervorgeholt und gesichtet. Es ist immer wieder etwas besonderes in den alten Fotographien zu kramen, die in der Regel nicht beschriftet sind und man oft nur erahnen kann, wer da gerade abgelichtet ist. Allerdings hilft die Ahnung nicht immer weiter. Dann geht es zum Bahnhof,

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Der Bahnhof von Market Rasen

 

 

S Market Rasen Station

von dort zum East Cottage des Ururgroßvaters George, das er bewohnte, nachdem er mit seiner Familie von Grimsby weggezogen war. Es sind noch Reste seines workshop zu sehen. Außer George lebte hier Paul mit seinen Söhnen John und Vincent.

 

S East Cottage 2016

P1040124Hinter dem Boot befand sich die Werkstatt des Ururgroßvaters George Booth

Hinter dem Boot befand sich die Werkstatt des Ururgroßvaters George Booth.

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East House

Von der Straße aus gesehen vor dem East Cottage steht das East House, welches Georges und Paul gehörte und vermietet war.

Nach dem Tod von Paul, dem Bruder von Marie Anne, lebte die Familie von Sue zunächst im East Cottage, zog 1950 ins East House.

 John Booth Lindum House
John Booth Lindum House

S John Booth Lindum House 2016

 

 

 

 

Im Lindum House lebten John und Alice mit ihren Kindern zu der Zeit, als mein Großvater 1929 seinen Cousin in Market Rasen besuchte.

Die nächste Station führt uns nach Crowle.

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Das Rathaus von Crowle

In diesem Städtchen lebte der zweite Cousin des Großvaters, Vincent Booth. Am Freitag früh fuhr er dann weiter nach Crowle, wo er in den Zug von Grimsby nach Doncaster umsteigen musste. Crowle liegt ungefähr 35 km nordwestlich von Market-Rasen, sodass die Brüder John und Vincent nicht allzu weit voneinander wohnen. Sein Vetter Vincent Booth war auch am Bahnhof, um ihn abzuholen, und erkannte ihn scheinbar sofort, denn er kam direkt auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Sie gingen dann die Landstraße hinunter und fuhren mit dem Omnibus 1,7 km ins Städtchen, wo der Vetter sein Büro als Rechtsanwalt hatte… Dann führte er ihn in die Wohnung, wo Franz die Frau Katy und die einzige Tochter vorgestellt wurde. Das Mittagessen war sehr gut vorbereitet, wurde aber erst abends eingenommen, da mittags nur gefrühstückt wurde. Vincent zeigte ihm auch die Kirche der Stadt, wo er als Organist tätig war. Die Familie schien sehr fromm zu sein, wie überhaupt die Katholiken in England allgemein frommer sind als die in Belgien, wo die meisten Menschen katholisch sind. 

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Das Wohnhaus von Vincent Booth

 

 

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Die Kanzlei von Vincent

 

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Wie katholische Kirche, in der Vincent wahrscheinlich Orgel gespielt hat.

Am Sonntag ist Franz mit zur Kirche gegangen und hat der großen Messe beigewohnt. Sein Cousin spielte die Orgel und der Priester hielt eine Predigt wie in der katholischen Kirche. Leider konnte er nicht viel verstehen, da er nur englisch sprach. Die Zeremonien waren dieselben wie zu Hause in Mecheln oder Brüssel.

Nach einem Imbiss in Crowle setzen wir unsere Reise in die Vergangenheit fort und besuchen Grimsby, von wo aus der Ururgroßvater George nach Antwerpen aufgebrochen war, um seine Tochter Marie Anne in Belgien, einmal in Brüssel und später in Mecheln, zu besuchen.

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Der Hafen von Grimsby

 

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Am Humber in Grimsby mit Meeresfeeling

 

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Kurz nach 18 Uhr sind wir bei der Tochter von Sue und Alwyn, Kathryn, ihrem Mann Alex und Töchterchen Rose zu Besuch, und nicht zu vergessen ihrem sagenhaft agilen Hündchen.

S Kathy, Alex, Rose 1 (2)

Mit den Eltern von Alex, George und Susan, konnten wir uns gut unterhalten, da George nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland stationiert war und gut deutsch spricht. Es war sehr interessant, zumal die beiden am nächsten Morgen nach Nußdorf am Inn reisen wollten, einem wunderbaren Dorf in Bayern, was wir im letzten Jahr ebenfalls besichtigt haben.

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Werner, ich, Rose, Kathy, Alex

 

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von links: Alwyn, Ich, Kathryn und Rose, Alex, Sue, Werner

Zum Abendessen gab es fish and chips (durchaus schmackhaft) die aus einem Restaurant geholt wurden. Wir hatten viel Spaß an diesem Abend.

Mittwoch – ein Ausflug nach Burghley

Da wir wieder 10 Uhr verabredet sind, schauen wir uns nach dem Frühstück in der Umgebung unserer Pension um. Von der Seitenstraße aus haben wir in der Ferne eine Windmühle gesichtet, die wir uns näher anschauen wollen. Wir marschieren also die Straße bergan, kommen an einem kirchenähnlichen Gebäude vorbei, das sich aber als Arztpraxis herausstellt – wirklich ausgefallen.

P1040155Wir bewundern die typisch englischen Reihenhäuser,

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fühlen uns plötzlich nach Paris versetzt,

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dann plötzlich sehen wir die Windmühle nicht mehr. Sie ist doch weiter weg als gedacht. Also heißt es sie ranzuzoomen.

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Die letzte erhaltene Windmühle von einstmals sieben

Anschließend geht es in das ca. 80 km entfernte Burghley House, unweit von Stamford gelegen. Das Landschloss wurde im 16. Jahrhundert – ein wunderbares Beispiel elisabethanischer Architektur – erbaut und ist eines der schönsten, einfach in jeder Beziehung riesig.

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Burghley House …

Wir beginnen den Rundgang in der ehemaligen Brauerei und der Schatzkammer mit wunderbaren Ausstellungsstücken.

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… und seine Schätze

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Empfangen werden wir von einer audiovisuellen Einführung in die Geschichte

des Hauses gestaltet mit denP1040182 jetzigen Besitzern – der Familie Cecil – und deren Ahnen (Ancestors in the Attic)

 

 

 

 

Über den Kastanienhof gelangen wir

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in die alte Küche,

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über eine Treppe in die Kapelle des Hauses

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und weiter in den Nordflügel des Schlosses. Der Rundgang beginnt im prächtigen Billardzimmer,

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Weiter geht es durch diverse Schlafzimmer

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schwarzgelbes Schlafzimmer

 

 

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Vergleichsweise klein und eng das Badezimmer

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Ein Blick aus dem Fenster in den barocken Park

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und über die Höllentreppe

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Mittags einen Snack mit Ingwerbier, danach jeder einen halben scones mit Erdbeermarmelade und clotted cream. Dann eine Wanderung durch den historischen Garten of surprises und den Skulpturengarten.

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gewöhnungsbedürftige Kühe

 

 

 

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Schwäne aus Metall

 

 

 

 

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mediterranes Flair

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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eine Maske in der Natur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Lincoln zurück, trinken wir Kaffee in einem Hotel oberhalb der Kathedrale. Anschließend verschaffen wir uns auf einem kurzen Rundgang durch die Altstadt einen erste Eindruck von Lincoln, zurück ins Hotel, um zu Abend zu essen. Dann besuchen wir mit Sue und Alwyn ihre älteste Tochter Jeanne und ihren Mann Paul, die in der Nähe von Lincoln wohnen.

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Jeanne und Paul

Donnerstag – Erkundung von Lincoln

Heute steht die Besichtigung von Lincoln – der Hauptstadt der Grafschaft Lincolnshire –  auf dem Programm, durch die der Witham fließt.

Hier ein kleiner Exkurs zur Geschichte der Stadt. Die Fakten sind Wikipedia entnommen:

Lincoln blickt auf eine über 2000-jährige Geschichte zurück. Schon lange ehe die Römer nach Lincoln kamen, war das Gelände der heutigen Stadt besiedelt. Die Römer errichteten im Jahr 48 ihren ersten Militärstützpunkt für die Legio VIIII Hispana, der 96 als Stadt für römische Veteranen in Lindum Colonia umgewandelt wurde.

Durch ihre Lage entwickelte sich Lincoln schon früh zu einem bedeutenden Handelszentrum. Die Normannen bauten hier 1068 das mächtige Lincoln Castle. Im Mittelalter brachten Woll- und Tuchhandel Wohlstand und Wachstum. Die Stadt wird überragt von der gewaltigen gotischen Kathedrale, die einst das höchste Kirchenbauwerk der Welt war. In der historischen Altstadt stehen noch ein römischer Torbogen, eine Windmühle, die mittelalterlichen Markthallen und einige Bürgerhäuser aus der Normannennzeit.

Wir laufen am Wasser entlang und kommen bald zur High Bridge,

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Die High Bridge

Wir wenden uns nach links und erreichen gleich darauf die Guildhall, sozusagen das Tor zur Altstadt.

Die Guildhall
Die Guildhall

und gelangen zur High-Street.

 

 

 

 

 

 

Zuerst streben wir der Kathedrale zu, die majestätisch über der Stadt thront.

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Auch im Inneren ist sie überwältigend. Hier einige Impressionen.

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der erste Eindruck nach Betreten der Kathedrale

 

 

 

 

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Magna Charta
Magna Charta

 

 

Lincoln Castle wurde  am 20. Mai 1217 erneut belagert. Dies war eine Periode politischen Kampfes, die zur Unterzeichnung der Magna Carta am 15. Juni 1215 führte.

Nach solcher Pracht besuchen wir zwischendurch das Cafe der Kathedrale.

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Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es mit der Besichtigung weiter.

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Der Kreuzgang

 

 

 

 

Blick von der Altstadt zur Kathedrale
Blick von der Altstadt zur Kathedrale

Nach diesen vielen wunderbaren Eindrücken haben wir Hunger und kehren in einer urigen Kneipe ein.

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Von der Kathedrale ist es nicht weit zum Römischen Tor.

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Newport Arch

Am Nachmittag besuchen wir die Burg.

Lincoln Castle ist eine große Burg, die Wilhelm der Eroberer im 11. Jahrhundert in Lincoln anstelle einer römischen Festung erbauen ließ. Neben Lincoln Castle wurde nur noch Lewes Castle in Sussex in dieser Bauweise erstellt. Die Burg diente bis vor kurzem als Gefängnis und Gerichtsgebäude und ist eine der besser erhaltenen Burgen im Lande. Die Crown Courts, der britische Strafgerichtshof, sind heute noch dort angesiedelt. Daneben gibt es ein Museum in der Burg. Lincoln Castle ist eine der beeindruckendsten normannischen Burgen im Vereinigten Königreich. Auch heute noch kann man über die gewaltigen normannischen Mauern laufen und so einen großartigen Blick auf die Burganlage, die Kathedrale, die Stadt und das umgebende Land genießen.

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Die Kathedrale von Lincoln Castle aus gesehen

Der Rundgang auf der Mauer des Castles bietet wunderbare Ausblicke auf die Kathedrale.

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Der Aufstieg zur Mauer

 

Ein besonderer Blick von der Mauer auf Reihenhäuser
Ein besonderer Blick von der Mauer auf Reihenhäuser

 

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Blick von der Mauer (links iconic poppy sculpture Wave, by artist Paul Cummins and designer Tom Piper, at Lincoln Castle)

 

Das ehemalige Gefängnis
Das ehemalige Gefängnis

 

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Die letzte von sieben Mühlen von der Mauer aus gesehen

Auch das Städtische Museum  lassen wir nicht aus.

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Zurück in der Altstadt, gibt es noch einige sehenswerte Ecken zu bewundern.

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Jews House

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steile Gassen

 

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Der Witham

Gegen 18 Uhr werden wir von Alwyn abgeholt und beenden den Tag mit einem netten Abend mit Sue und Alwyn. Gegen 10 Uhr bringt uns Alwyn wieder im BB.

Freitag – Weiterreise nach London

Nach dem Frühstück laufen wir nochmals in die Lincolner Innenstadt, da unser Zug nach London erst 11.52 Uhr von Newark abfährt. Wir bummeln die Highstreet entlang und passieren einen Strand mitten in der Stadt.

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Ein netter letzter Eindruck von Lincoln.

Um 11 Uhr werden wir von Sue und Alwyn abgeholt und fahren zum Bahnhof nach Newarc. Ach ja, schön war’s in Lincoln. In London sind wir nun ganz auf uns allein gestellt.

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Londoner Taxi

Gegen 14 Uhr kommen wir in London in der King’s Cross Station an und leisten uns eine Taxifahrt zum Hotel mit einem typischen Londoner Taxi.

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King’s Cross Station

Nach kurzem Aufenthalt im Bloomsbury Palace Hotel

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Bloomsbury

in der Gover Street (ein großer Name für ein ziemlich mittelmäßiges Hotel), welches jedoch den Vorteil hat im Londoner Zentrum zu liegen. So haben wir es nicht weit zur nächsten Metro Station in der Euston Street. Auch eine Bushaltestelle befindet sich in der Straße.

Ebenso ist das British Museum fußläufig zu erreichen. Nachdem wir für Sonnabend on Hopp off Hopp Tickets für eine Rundfahrt durch London gebucht haben, machen wir uns dorthin auf den Weg.

In England muss man in den Museen keinen Eintritt bezahlen, außer für Sonderausstellungen. Entsprechend viele Besucher treffen wir dort an. Wunderbare Ausstellungsstücke sind zu bewundern von der Antike bis zur Gegenwart.

British Museum
British Museum von außen…

 

...und von innen
…und von innen

 

...sowie von mittendrin
…sowie von mittendrin

Nachdem wir genügend Kunstwerke aus allen Kontinenten  bewundert haben, machen wir uns auf den Weg den Stadtteil Bloomsbury, in dem sich unser Hotel befindet, zu erkunden. Wir wandern, nachdem wir uns bei einer Tasse Kaffee uns Scones gestärkt haben, die Oxford Street entlang, eine Magistrale mit enorm viel Verkehr und vielen Baustellen, und bahnen uns einen Weg durch die Menschenmassen.

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Oxford Street

 

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Begegnung mit einem sportlichen Mädel im Jugendstil

Den Abend beschließen wir in einem Pub unweit des Hotels.

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Sonnabend – Hopp on, Hopp off: eine erste Erkundung Londons

Der Großvater hat sich in seiner Biographie auch an seinen Londoner Aufenthalt erinnert.

… ich fuhr nach ca. 125 km Fahrt im Bahnhof „Victoria Station“ ein. Die Bahnsteige sind hier als Straßen umgebildet, sodass die Wagen und Autos zum Abholen der Reisenden bis in den Bahnhof hinein fahren können. Bevor ich aber in den Bahnhof ging, habe ich zuerst etwas Geld umgewechselt, damit ich auch in den Besitz von englischem Geld kam. Dann ging ich auf die Straße und wollte zuerst ein Zimmer für die Nacht suchen. Die Hotels waren alle besetzt und so suchte ich ein privates Zimmer, was mir jedoch nicht gelang. Da in London statt Klingeln Klopfhämmer an den Türen angebracht sind, muss man den Klopfhammer bewegen, um sich zu melden. Jedes Privathaus ist gut verschlossen. Es wurde mir zwei- oder drei Mal nach dem Klopfen aufgemacht, meistens durch eine Dame, die aber immer mit dem Kopf schüttelten, wenn ich nach einem Zimmer frug. Wie ich mich dabei ausgedrückt habe, weiß ich heute nicht mehr. Nach drei missglückten Versuchen entschloss ich mich wieder zu gehen nach der Liverpool Street Station, von wo aus ich am nächsten Tag weiterfahren wollte nach Market-Rasen. Ich ging am Buckingham Palast vorbei, wo ich die Wachposten mit dem Gewehr über der Schulter hin und her marschierten, es sah bald schlimmer aus als in Deutschland, dann weiter am St. James Park links vorbei, immer weiter nach Osten an der St Paul’s Kathedrale vorbei bis an der Charing Cross Brücke über die Themse, wo ich an eine Untergrundbahn Station kam und eine Fahrkarte nahm, um mit dem nächsten Untergrundbahnzug bis zum Liverpool Bahnhof zu fahren. Durch die Karte, die ich mitgenommen hatte, fand ich mich ganz gut zurecht in der 5 Millionenstadt…

Am nächsten Morgen bin ich ziemlich früh aufgestanden, um nochmals in die Stadt zu gehen. Nach dem Kaffeetrinken ging ich zum nächsten Untergrundbahnhof und fuhr in die Richtung des Towers, die bekannte Stadtfestung am Themseufer, das im 11. Bis 13. Jahrhundert gebaut wurde, zuerst als Wohnsitz für den König, und später als Staatsgefängnis diente. Unterwegs sprach mich ein Deutscher an und gab mir einige Erklärungen, wie ich zu gehen hätte. Ich habe mir die Burganlage, die vollkommen renoviert war, genau angesehen, und bin dann nach dem Hotel zurück gelaufen, nachdem ich auch über die aufklappbare Towerbrücke gegangen war, denn der Zug nach Market-Rasen fuhr nicht vom Liverpool Bahnhof, wie ich angenommen hatte, sondern vom Kings Cross Bahnhof ab. Inzwischen hatte es auch angefangen  zu regnen, was in London nicht selten ist. Jetzt war der Verkehr in den Straßen gewaltig, besonders in der sogenannten „City“, wo die Straßen nicht sehr breit sind.  Dass hier nur links gefahren wird, war mir ja bekannt, und da hieß es beim Überqueren der Straßen sich doppelt vorzusehen. 

Der Tag beginnt mit unserer gestern gebuchten Hopp on Hopp off Tour. Wir gehen die Gover Street entlang zur Euston Road, wo sich die Haltestelle des Sightsseeing Busses befindet. Zunächst fahren wir bis Westend, schauen uns da etwas um.

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William Shakespeare Denkmal

Dann geht’s weiter durch die City – Strand, Fleetstreet, Lutgate Hill – zur St. Paul’s Cathedral. Alt- und Neubauten in den ziemlich engen Straßen stehen friedlich nebeneinander. Hier einige Impressionen vom Deck des Busses aufgenommen.

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An der Saint Paul’s Cathedral steigen wir aus.

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Saint Paul’s Cathedrale

Obwohl das Fotografieren in der Kirche nicht erwünscht ist, konnte ich nicht widerstehen, zumal alle um mich herum ebenfalls mit ihren Handys herumgelaufen sind.

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Nach dem Besuch der größten Krypta Europas, wo die Gräber des Admiral Nelson und des Herzogs von Wellington zu finden sind, geht es weiter Richtung Tower. Wir kommen an der Börse vorbei

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Die Königliche Börse, 1571 gegründet

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Das Hochhaus erinnert an einen Strandkorb

 

 

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eine Spiegelung

Unser nächster Hopp off ist der Tower.

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der Tower

Bevor wir uns der Überschreitung der Towerbridge zuwenden, stärken wir uns bei Fish and Ships

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Fish and Chips war besser als sein Ruf

 

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Tower Bridge
Einige Ausblicke von der Towerbridge, die wir natürlich zu Fuß passiert haben.

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Unser nächstes Ziel ist die Modern Tate. Die nächste Haltestelle für Hopp on ist nicht in Sicht. Wir müssen also eine ganze Strecke laufen, ehe wir in den Bus steigen können.

Die Modern Tate befindet sich in einer ehemaligen riesigen Turbinenhalle und ist ein ziemlich angesagtes Museum, den vielen Menschen nach zu urteilen. Zunächst haben wir uns nach dem langen Marsch eine Kaffeepause – mit dem von uns bevorzugten Getränk Gingerbeer – in einem netten Restaurant verdient.

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Modern Tate
Modern Tate

 

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Modern Tate Eingangsbereich

 

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Claude Monet “Seerosen”

 

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Eni Kunstkabinett der besonderen Art

 

Blick auf die St.Paul's Cathedral
Blick auf die St.Paul’s Cathedral

Nach der Besichtigung der verschiedensten Kunstobjekte – Impressionisten, Surrealisten, Kubismus oder Minimalismus – bummeln wir noch an der Themse entlang und lassen uns treiben.

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Lyrik auf Bestellung

 

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Entspannter kann man inmitten des Trubels nicht sein

 

Shakespeare's Globe
Shakespeare’s Globe

Anschließend beenden wir mit dem Bus die Rundfahrt ohne weiteres Aussteigen in derRoseten Road. Hier noch einige Bilder vom Bus aus geschossen. In den kommenden Tagen werden wir das eine oder andere wiedersehen.

London Eye
London Eye

 

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Westminster Abbey
Westminster Abbey

Am Abend finden wir in der Nähe des Hotels in der Bloomsbury Street ein nettes türkisches Restaurant, wo wir den lauen Sommerabend bei einem Glas Wein und gutem Essen draußen genießen.

Sonntag – London auf eigene Faust

Nach dem Frühstück laufen wir zur Eusten- Station, um Oysterticketts zu kaufen, damit wir die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Das Londoner Zentrum ist doch zu groß, um alles erlaufen zu können.

Wir fahren mit dem Bus bis zum Piccadilly Circus,

Der Beweis, dass wir da waren
Der Beweis, dass wir da waren

 

Piccadilly Circus mit dem Erosbrunnen
Piccadilly Circus mit dem Erosbrunnen

 

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Reklametafeln 2016
Reklametafeln 2016

laufen dann über die Pall Mall

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zum Trafalgar Square, dem größten Platz von London.

National Gallery und die Kirche St. Martin-in-the-Fields
National Gallery und die Kirche St. Martin-in-the-Fields

 

Die vierte Pinthe für wechselnde moderne Kunst: Gegenwärtig ein Pferdegerippe von dem deutschen Künstler Hans Haacke
Die vierte Pinthe für wechselnde moderne Kunst: Gegenwärtig ein Pferdegerippe von dem deutschen Künstler Hans Haacke

 

Nelson's Column
Nelson’s Column

 

Nelson's Column
Nelson’s Column herangezoomt
berittene Polizei, immer wieder ein Hingucker
berittene Polizei, immer wieder ein Hingucker
Ausruhen in einem wunderbaren Café auf dem Weg Richtung Whitehall
Rast in dem wunderbaren Café Clarence auf dem Weg Richtung Whitehall

Nach dieser Stärkung gehen wir weiter und passieren

 Horse Guards
Horse Guards

 

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Hauptquartier der Guards Division

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Blick südwärts Richtung Parlament
Blick südwärts Richtung Parlament
Downingstreet
Downingstreet

Wir laufen immer noch Richtung Parlament, kommen an der Downing Street vorbei. Wenn der Premierminister in den Nachrichten vor die Tür tritt, hat man den Eindruck, er komme aus einem Reihenhaus. In der Realität wirkt alles ungleich mächtiger.

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Das Tor zur Downing Street

Nun sind wir am Parlament – sehr beeindruckend –

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und Big Ben

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Big Ben. In einem kleineren Restaurant kehren wir ein.

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Dann geht es weiter Richtung Coventgarden, den ehemaligen Markthallen. Heute gibt es Geschäfte, Cafes und

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Coventgarden

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Unterhaltung

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eine Band
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ein Alleinunterhalter

Wir sehen auf dem Rückweg zum Hotel ein Denkmal, welches uns an das Leipziger Völkerschlachtdenkmal erinnert,

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Freemasons’ Hall (London), Hauptgebäude der Vereinigten Großloge von England in London

 

kommen an der Oper vorbei

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trinken einen Kaffee im

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auf dem Weg zur Toilette begegnen mir diese herrlichen Zeichnungen

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schauen in die Porträt Gallery

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bewundern Straßenmaler auf dem Trafalgar Square

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und machen uns am Abend in Richtung Soho auf.

 

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und gehen in China Town essen

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Dort haben wir den Abend mit Ente und Fladen sowie mit Schweinefleisch  Nudeln und Gemüse beschlossen.

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Montag – von Paddington nach Piccadilly

Heute müssen wir uns zunächst um Fahrkarten kümmern, da wir Morgen den Zug zum Flughafen nach Heathrow nehmen werden. Also fahren wir zunächst mit der Tube nach Paddington.

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Die Bahnsteige sind wirklich so breit wie es der Großvater in seiner Biographie beschrieben hat, nur ohne Autos.

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Und tatsächlich gelingt es uns Ticketts bei einem sehr netten Schalterbeamten zu kaufen. Nachdem wir das erledigt haben, vergewissern wir uns noch, wo der Zug morgen abfahren wird.

Unweit des Bahnhofes befindet sich ein Eingang zum Kensington Garden. Den Palast sehen wir nicht, da er sich in der entgegengesetzten Richtung befindet.

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Bei wunderbarem Wetter laufen wir durch den Garden, wechseln dann in den Hyde Park. Hier einige Tiere, denen wir auf unserem Spaziergang begegnet sind,

ein Kormoran
ein Kormoran
Grauhörnchen
ein Papagei
ein Papagei

 

ein Küken
ein Küken

kommen am Prinzessin-Diana-Gedenkbrunnen vorbei

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Diana, Princess of Wales Memorial Fountain

Unterwegs laden Liegestühle, die man mieten kann, zum Ausruhen ein.

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Idylle
Idylle

Wir kommen an der Hyde Park Corner heraus und was sehen wir? Die Königliche Garde.

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Von da gehen wir an einer martialischen Mauer die Constitution Hill entlang

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Mit Stacheldraht gesicherte Palastmauer

und erreichen den Buckingham Palace, der irgendwie verlassen wirkt.

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diensthabender Soldat des Buckingham Palace
diensthabender Soldat des Buckingham Palace

 

und das Queen Victoria Memorial

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Weiter gehen wir am St. James Park entlang Richtung Parlament und finden nach einiger Suche eine nette Gaststätte

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Gestärkt gelangen wir zur Buckingham Gate und können nun die Westminster Abbey bewundern und die Gebäude rundherum.

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Nach diesem  Fußmarsch von gefühlten 20 Kilometern steigen wir mit brennenden Füßen in den Bus Richtung Hotel.

Gegen Abend gehen wir nochmals Richtung Covent Garden, weil es uns dort so gut gefallen hat, bewundern lebende Statuen und man fragt sich, was für ein Trick dabei ist.

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Schließlich verabschieden uns von London mit einem tollen Abendessen in einem italienischen Restaurant.

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Am nächsten Morgen läuft alles glatt. Ein Taxi bringt uns zur Paddington Station. Von dort geht es mit dem Zug nach Heathrow und am Abend sind wir wieder zu Hause in Mecklenburg-Vorpommern.